Das aktuelle Konjunkturklima stellt PE-Firmen vor besondere Herausforderungen, insbesondere angesichts des hohen Zinsniveaus.

Das Global Macro and Asset Allocation Team von KKR Insights geht davon aus, dass die Zinssätze in Europa und den USA in den kommenden Jahren aufgrund der Umstellung auf erneuerbare Energien, des Arbeitskräftemangels infolge Bevölkerungsalterung und zunehmender politischer Spannungen weiter steigen werden.

Diese neue Finanzlandschaft hat die Haltedauer von den üblichen vier Jahren auf bis zu zwölf Jahre verlängert. Diese Herausforderungen können jedoch mit den richtigen Strategien und Partnern in Chancen umgewandelt werden, die die Wertschöpfung erhöhen.

Die Herausforderungen des hohen Zinsniveaus

Ein hohes Zinsniveau wirkt sich auf die Kapitalkosten aus und macht es für PE-Firmen teurer, Übernahmen zu finanzieren und Fremdkapital zu beschaffen. Dieser Kostendruck kann die Margen schmälern und profitable Exits verzögern. Längere Haltedauern zwingen die Unternehmen, sich auf nachhaltige Wertschöpfung zu konzentrieren, statt nur auf schnelle Gewinne. Darüber hinaus können die gestiegenen Kreditkosten zu einer Verknappung des Cashflows führen, was die Unternehmen dazu zwingt, ihre Investitionsstrategien zu überdenken und widerstandsfähigeren, Cashflow generierenden Unternehmen den Vorzug zu geben.

In diesem Hochzinsumfeld müssen PE-Firmen einen ganzheitlicheren Ansatz zur Wertschöpfung verfolgen. Die Optimierung der Preisgestaltung und die Senkung der Einkaufskosten sind zwar nach wie vor wichtig, reichen aber allein nicht aus.

Das Stiefkind: Operative Exzellenz

Unser kürzlicher Besuch der PEI-Konferenz in Zürich hat gezeigt, dass sich PE-Firmen bei der Bewältigung der Auswirkungen des hohen Zinsniveaus in erster Linie auf Preis- und Einkaufsstrategien konzentrieren, während die operative Exzellenz oft ein zweitrangiges Anliegen bleibt. In vielen Fällen gehen PE-Firmen operative Probleme an, indem sie das Top-Management austauschen und erwarten, dass das neue Management die Verbesserungen herbeiführt. Dieser Ansatz ist vergleichbar mit einem Formel-1-Team, das erwartet, allein durch die Verpflichtung eines neuen Fahrers zu gewinnen, ohne die Aerodynamik und die Motorleistung weiterzuentwickeln.

Operative Exzellenz ist ein entscheidender, aber oft unzureichend genutzter Wertschöpfungshebel. Es geht darum, interne Prozesse systematisch zu analysieren und zu verbessern, Ineffizienzen abzubauen und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern.

Hier erfahren Sie, wie operative Exzellenz genutzt werden kann, um die Performance zu optimieren und eine maximale Wertschöpfung sicherzustellen:

  • Straffung der Arbeitsabläufe und Standardisierung der Prozesse Aufgrund des hohen Zinsniveaus steigen die Kapitalkosten, so dass es für PE-Firmen unerlässlich ist, die operative Effizienz zu steigern und die internen Kosten zu senken. Operative Exzellenz ist bei richtiger Umsetzung ein nachhaltiger Weg, um diese Ziele zu erreichen. Die Straffung von Arbeitsabläufen und die Standardisierung von Prozessen können die Effizienz erheblich steigern und Engpässe in Produktions- oder Dienstleistungsprozessen beseitigen. Eine gründliche Analyse der Arbeitsschritte kann beispielsweise überflüssige Aktionen und unnötige Verzögerungen aufdecken und eine Reorganisation der Abläufe ermöglichen, um reibungslosere und schnellere Prozesse zu schaffen. Dies kann zu unmittelbaren Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen führen.
  • Anwendung der Lean-Prinzipien zur Eliminierung von Verschwendung Durch die Anwendung der Lean-Prinzipien können Unternehmen Verschwendung in jeder Form - Zeit, Material und Arbeit - identifizieren und beseitigen und gleichzeitig Energieeffizienzmaßnahmen zur Senkung der Betriebskosten umsetzen. Lean-Methoden konzentrieren sich auf die Maximierung der Wertschöpfung durch die Minimierung von Verschwendung, was zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und niedrigeren Betriebskosten führt. Eine detaillierte Analyse des Materialflusses kann beispielsweise überhöhte Lagerbestände oder unnötige Warenbewegungen aufdecken, die dann im Sinne einer höheren Effizienz optimiert werden können. Darüber hinaus führen Investitionen in energieeffiziente Technologien und Verfahren nicht nur zu Kostensenkungen, sondern dienen auch der Erreichung übergeordneter Nachhaltigkeitsziele.
  • Qualitätsverbesserung durch Ausschussreduzierung und kontinuierliche Verbesserung Qualitätsverbesserung durch Ausschussreduzierung und stetige Initiativen zur Verbesserung führen zu niedrigeren Kosten und höherer Kundenzufriedenheit. Six-Sigma-Methoden, die darauf abzielen, Schwankungen und Fehler zu reduzieren, können eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass Produkte und Dienstleistungen durchweg hohen Standards entsprechen. Dieser Fokus auf Qualität reduziert nicht nur Nacharbeit und Abfall, sondern verbessert auch den Ruf der Portfoliounternehmen und macht sie auf dem Markt wettbewerbsfähiger. Die kontinuierliche Verbesserung fördert eine Kultur, in der die Mitarbeiter stets nach Möglichkeiten zur Verbesserung von Prozessen und Ergebnissen suchen, was zu einer kontinuierlichen Steigerung von Effizienz und Effektivität führt.
  • Investitionen in die Schulung und Entwicklung von Mitarbeitern Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter verbessern deren Fähigkeiten und die Produktivität und schaffen gleichzeitig ein Umfeld, in dem die Mitarbeiter ermutigt werden, die Verantwortung für Prozesse zu übernehmen und Verbesserungen vorzuschlagen. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind besser in der Lage, ihre Aufgaben effizient zu erledigen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Programme, die das Engagement und die Eigenverantwortung der Mitarbeiter fördern, können zu motivierteren Mitarbeitern führen, was wiederum zu besseren Leistungen und mehr Innovation führt. Beispielsweise können regelmäßige Schulungen und Workshops die Mitarbeiter über die neuesten Betriebstechniken und Best Practices auf dem Laufenden halten und so eine proaktive und verbesserungsorientierte Unternehmenskultur fördern.
  • Einsatz von Automatisierungstechnologien und Data Analytics Durch den Einsatz von Automatisierungstechnologien und Data Analytics kann die Leistung weiter optimiert werden, indem manuelle Arbeit reduziert und Einblicke in den Betrieb gewonnen werden. Durch Automatisierung können sich wiederholende und zeitaufwändige Aufgaben übernommen werden, wodurch Personalressourcen für strategischere Tätigkeiten frei werden. Gleichzeitig kann die Analytik tiefe Einblicke in die Betriebsleistung geben und Trends und verbesserungswürdige Bereiche aufzeigen, die möglicherweise nicht sofort erkennbar sind. Beispielsweise können vorausschauende Analysen den Wartungsbedarf vorhersagen und so Ausfallzeiten reduzieren und kostspielige Ausfälle verhindern. Diese Technologien ermöglichen ein präziseres und effizienteres Betriebsmanagement, was zu weiteren Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen führt.

TBM verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Private-Equity-Firmen auf der ganzen Welt, um in jeder Markt- und Finanzsituation operative Spitzenleistungen zu erzielen. Allein in den letzten fünf Jahren haben wir über 2 Mrd. USD an EBITDA-Vorteilen identifiziert, mehr als 150 Unternehmen betreut und über 300 Portfoliounternehmen in verschiedenen Branchen unterstützt, darunter Verpackungs-, F&B-, Industrie-, Konsumgüter- und Dienstleistungs- und multinationale Unternehmen.

Unser Team krempelt die Ärmel hoch und arbeitet eng mit den operativen Teams zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Strategien zu effektiven Ergebnissen führen. Wir bieten umfassende Unterstützung sowohl bei der Due-Diligence als auch bei der laufenden Analyse der Portfoliounternehmen, um die operative Effizienz und Wertschöpfung zu steigern. Durch die Anwendung von Lean-Methoden und die Förderung einer Unternehmenskultur der kontinuierlichen Verbesserung helfen wir den Portfoliounternehmen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Dieser Ansatz beschleunigt Exit-Strategien, steigert die Wertschöpfung und liefert durchweg positive Ergebnisse für alle Beteiligten.